Herrenhof Lamprecht

Buchertberg

Der Herrenhof und der Weinbau? – Ganz klar, das gehört zusammen! Schon die Chorherren vom Stift Vorau, die ersten Besitzer, die dem Hof den Namen gaben, bewirtschafteten hier große Weingärten und betrieben Landwirtschaft. Ende des 19. Jahrhunderts jedoch kam der Weinbau durch mehrere Besitzerwechsel zum Erliegen. Aber heute sehe ich mich wieder verpflichtet, zusammen mit meinen Eltern, alte sonnige Hanglagen wieder mit Rebstöcken zu bepflanzen.

Der Weingarten ist die Seele des Weines, weshalb wir ihn nach zertifiziert biologischen Richtlinien bewirtschaften. Ohne Kunstdünger, Herbizide oder synthetische Pflanzenschutzmittel. Denn genau das würde den Lebensraum Weingarten stören und aus dem Gleichgewicht bringen.
Mein Weingarten hingegen lebt, farbenfroh durch verschiedenste Kräuter ist er ein vielfältiges Ökosystem, in dem sich Milliarden von kleinen Lebewesen tummeln..

Auch die Böden in meinen Weingärten sind etwas Besonderes: Geprägt durch tertiäre Sedimente, braunem Opok (so heisst hier der verdichtete Staublehm) und kalkhaltige Sandsteine. Und die Sandsteinverwitterungsböden direkt am Hof bilden das Substrat, von dem die Reben „saugen“.
Unser Weingarten heißt Buchertberg – und er trägt diesen Namen schon seit Menschengedenken. Weil wir uns so intensiv mit dieser Lage beschäftigen, heissen auch die Weine so. So Buchertberg, so aussagekräftig, nur echt wo „Buchertberg®“ drauf steht.

Die Herrenhof Charta – handgemachte Weine …   Der Weinbau und die Weinbereitung ist heutzutage von Uniformität und Ausdruckslosigkeit geprägt. Deshalb bin ich zum Entschluss gekommen, mir ein eigenes Qualitätskonzept, nennen wir es Gütesiegel, aufzuerlegen. Ich stelle den Naturwein und die Herkunft in den Vordergrund. Ich nenne es die Herrenhof Charta – das bedeutet im übertragenen Sinne eigens auferlegte Satzungen und Selbstverpflichtungen einzuhalten.
Dieses Qualitätskonzept dient dazu, mehr Transparenz in die Weingartenarbeit und Kelterung zu bringen – im Sinne der Qualität – im Sinne der Vielschichtigkeit. Sie als Kunde sollen nämlich wissen, wie und wo Wein vom Herrenhof entsteht. Dafür stehe ich mit meinem Namen.

1. Die Trauben der Weine stammen nur vom Buchertberg (absolute Herkunftsgarantie, keine Schlupflöcher, nichts Kleingedrucktes).
2. Pflanzenschutz und Bodenpflege erfolgt im Sinne der zertifizierten biologischen Produktion.
3. Ich habe mich für eine Ertragsreduktion auf max. 45hl/ha entschlossen. Für weniger Wein, für besseren Wein.
4. Die Eigenschaft der Lage, des Jahrganges muss sich im Wein wiederfinden. Das schulde ich der Natur.
5. Die Vergärung erfolgt spontan, mit Naturhefen aus dem Weingarten, Hefenährsalz kommt nur zum Einsatz wenn die Gärung stockt. Abfüllung frühestens im April des darauffolgenden Jahres, Verkaufsstart: ca. 1. Juni, weil es dann passt.
6. Ich setzte keine Aromen oder Zusatzstoffe hinzu, Sulfit nur in geringen Mengen und auch keine Konzentrierungs- und Fraktionierungsmaschinen.
7. Am Herrenhof werden traditionelle Methoden verwendet: Das bedeutet langen Hefekontakt und eine möglichst unfiltrierte Abfüllung.
8. Erhaltung der Fruchtbarkeit des Bodens und Förderung des Bodenlebens hat höchste Priorität im Weingarten. Bewusst verzichte ich auf jegliche Esoterik, die im Weinbau mittlerweile modern geworden ist. Bestimmt wissen sie was ich damit meine.
9. Förderung der Vielfalt von Tieren und Pflanzen im Weingarten.
10. Kein Einsatz von Gentechnik. Aber das haben Sie vermutlich schon vermutet.

FWG = Freestyle Wine Growing Gleich vorneweg: Ich pfeife auf „cool“. „Cool“ ist nichts anderes als „konservativ in schwarzer Kleidung“. Um den Wein zu produzieren, den ich für gut und richtig halte, brauche ich den Begriff „biodynamisch“ nicht. Und auch nicht die Methoden und Ideologien, die damit verbunden werden. Weder die religiöse Auslegung des Bio-Begriffs, noch die esoterischen Auswüchse am Rande des Weinbaus.
„Freestyle Wine Growing“ ist meine Art am Herrenhof Wein zu keltern. Für mich heißt das, biologisch im Sinne der Nachhaltigkeit zu arbeiten – der Rest steht mir absolut frei.
Frei zu arbeiten, frei zu handeln, frei zu sein hat mir erst ermöglicht die Arbeit vor Ort wichtig zu nehmen und alle theoretischen Richtlinien dieser Welt Richtlinien sein zu lassen. Vom Ergebnis können Sie sich beim Verkosten meiner Weine überzeugen.

Lamprecht Weine bei Coq au Vin
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